Mittwoch, 26. Januar 2005

Die zweite Hönower Kriminacht

Schon die erste Hönower Kriminacht war ein
großer Erfolg. Am 26. Januar diesen Jahres fand
nun die zweite statt, voller Spannung und mit
großen Erwartungen folgten viele Interessierte
der Einladung.
Die Hönower Bibliothek war knackend voll,
als Jan Eik anhob, über das spannungsgeladene
Verhältnis eines Ehemannes zu seiner Schwiegermutter
zu erzählen. Alltägliche Ungereimtheiten,
wie sie wohl jeder kennt, brachten das
Publikum zum Schmunzeln, und selbst die Art,
wie die Schwiegermutter letztendlich zu Tode
kam, kitzelte an den Lachmuskeln.
Wolfgang Schüler aus Hönow, der den
zweiten Beitrag „Edgar Wallace trifft den
Hexer“ (eine Geschichte, die Spannung mit
einer Ballistik-Lektion verknüpfte) vortrug,
hatte drei Mitstreiter aus dem Syndikat-Arbeitsgruppe
deutschsprachiger Kriminalautoren
aus Österreich, Schweiz und Deutschland für
diesen Abend genossen: Neben Jan Eik aus
Berlin, Gabriele Wolff aus Neuruppin und
Richard Lifka aus Wiesbaden. Und so vielgestaltig
wie das Leben selbst waren die vier
Darbietungen.
Bei den Kriminalgeschichten, die nach der
Schmalzbrot-Rotwein-Pause zum Besten gegeben
wurden, war schon die Entstehungsgeschichte
interessant. Martina Bick hatte die Idee, die
Gedichte des Dessauer Lyrikers W. Müller, welche
Franz Schubert für seinen Liederzyklus „Die
Winterreise“ vertonte, als Grundlage für einen
Kriminalgeschichtenband (Titel: Die Winterreise)
zu nutzen. Zu zwei von diesen Gedichten erfand
Gabriele Wolff jeweils eine Kriminalerzählung.
Richard Lifka hatte an einem Projekt teilgenommen,
in dem aus dem Publikum Begriffe
vorgegeben wurden, wie z. B. Marktkeller,
Schwüle, Frittenöl, die alle in der Geschichte
vorkommen sollten.
Das Ergebnis war eine Groteske, die man
gleichermaßen unter Humoristisches wie unter
Kriminalistisches einordnen könnte.
Es soll nicht unerwähnt bleiben, dass auch
an diesem Abend wieder der fi nster dreinblikkende
englische Bobby mit Helm und die Nebelmaschine
im Einsatz waren. Wird die Hönower
Kriminacht vielleicht zu einer Tradition? Wir
würden uns freuen.
R. Schaefer