Freitag, 15. Januar 2010

Intendant verspricht Vielfalt und Qualität

NEUJAHRSEMPFANG
Freunde des Staatstheaters: Rückblick und Ausblick mit Szenen, Arien,
Filmsequenzen und Kostproben aus dem Programm


Vom 11.01.2010

WIESBADEN. Ein Theater lebt nicht nur vom Ensemble und den
Bühnenschaffenden. Ohne die Menschen vor der Bühne, also dem Publikum,
gäbe es kein Theater und auch nicht ohne gute Freunde. Das weiß das
Hessische Staatstheater und bedankt sich jedes Jahr bei seinen Freunden
und Gönnern mit einem Neujahrsempfang am Sonntag Vormittag. Sie wurden
auch in diesem Jahr von Intendant Manfred Beilharz begrüßt. Nachdem das
vollbesetzte Große Haus vom "Zigeunerchor" aus Verdis Oper "Der
Troubadour (Il trovatore)" empfangen worden war, betrat er die Bühne
und zog ein kurzes Resümee der Ereignisse und Vorstellungen des
vergangenen Jahres.

Was das Publikum im neuen Jahr erwartet, wurde danach in lockerer
Abfolge von Szenen, Arien, Filmsequenzen und Ausschnitten aus dem
reichhaltigen Programm vorgestellt. Vielfalt und Qualität, hatte
Beilharz versprochen. Dieses Versprechen hielten zumindest die
vorgestellten Kostproben. Das junge Staatstheater zeigte Alice im
Wunderland bei einem Gespräch mit dem Ei auf der Mauer. Es folgte ein
Duett aus Falstaff (Giuseppe Verdi), "Carmencita" aus dem Ballettabend
"Labyrinth" und ein Dialog aus Ben Jonsons "Valpone". Ein Film kündigte
das Schauspiel "Das Gähnen der Leere" an, das am selben Abend in der
Wartburg uraufgeführt würde. Die hungrige Topfpflanze aus der
Musicalproduktion des jugend-club-theaters "Der kleine Horrorladen"
setzte sich beeindruckend in Szene, bevor der Chor des Staatstheaters
mit dem Schlussteil aus Schumanns lyrischem Drama "Das Paradies und die
Peri" den anregenden Sonntagvormittag beendete.

Aber nicht nur Unterhaltsames wurde geboten. Der Vorsitzende der
Gesellschaft der Freunde des Staatstheaters Wiesbaden, Bernd Kummer,
ließ in seiner Begrüßungs- und Dankesrede den kritischen Hinweis an die
Rechtsträger des Wiesbadener Staatstheaters, die Landeshauptstadt und
das Land Hessen, einfließen, dass die beschlossene Tariferhöhung nicht
zu Lasten des Theaters gehen dürfe. Das klang schon sehr flehentlich
und hinterließ den Eindruck, dass im neuen Jahr, noch einiges auf das
Theater zukommen wird.